Kettenglied 4:   Die Investitionslücke der USA
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Zwischen der Spar- und der Investitionsquote gibt es starke Zusammenhänge, sie sind jedoch in den hier gezeigten statistischen Abgrenzungen nicht exakt spiegelbildlich. Zum Investieren rechnen demzufolge auch die Investitionen des Staates. Und auch der Aussenbeitrag (die Exportüberschüsse) stellen gewissermaßen eine Investition dar; soweit sie zu Leistungsbilanzüberschüssen führen, vergrößern sie das Vermögen der USA, das in diesem Fall in anderen Teilen der Welt gehalten wird.

Wie Tabelle 4 zeigt, sind in den letzten 40 Jahren in beiden ökonomischen Räumen die Investitionsquoten gesunken. Der US-Rückstand hat sich etwas vermindert, ist aber nach wie vor deutlich.

Tabelle 4: Die US-Investitionlücke geringer geworden, aber vorhanden
 
  USA EU
1961 - 70 18,1 25
1971 - 80 19,3 24,2
1981 - 90 18,8 21,5
1991 - 00 18 21
2001 19,2 21,1
2002 18,1 20,3
2003 17,9 20
2004 18,1 20,1
Gross fixed capital formation as % of GDP; EU_12
Quelle: EU Kommission (DG ECFIN)                                                                          MacroAnalyst
 

>Grafik 4: US-Investitionslücke

Machte die Investitionslücke in den 60er Jahren noch 6,9 Prozentpunkte gegenüber Europa aus, so waren es in den Neunzigern nur noch 3 Punkte. Trotz des in Tabelle 1 gezeigten dynamischen amerikanischen Wachstums in den neunziger Jahren jedoch, blieb er nach 2000 bisher konstant bei rd. 2 Prozentpunkten. Auch auf diesem strategisch besonders wichtigen Feld weist das 'role model' also einen Rückstand auf. Das Wirtschaftswachstum war vornehmlich konsum-, und nicht investitionsgetrieben.

Die aufgezeigten Differenzen bei den Investitionsquoten lassen die Erwartung aufkommen, dass sie sich in der ökonomischen Performance niederschlagen müssten. Deswegen bietet sich als nächstes Kettenglied eine Untersuchung der Produktivitätsentwicklung beider Räume an.

>Kettenglied 5:   Die Produktivität