Einzelstudie 03: Je mehr minderbemittelte Länder in die EU einbezogen werden, umso stärker greift eine Umverteilung Platz.
Durch jeden solchen Beitritt nämlich sinkt der Wohlstandsdurchschnitt der
Gemeinschaft. Alle Länder, die sich bisher eher am oberen Rand der
Wohlstandstabelle befanden, müssen nun noch größere Lasten tragen. Dass die Belastungen aus Umverteilung in der EU durch die Ost-Erweiterung auf zunächst EU-25 und dann EU-27 stark gestiegen sind, liegt auf der Hand. Wie sich das darüber hinaus klar erkennbare Erweiterungsmuster für die Zukunft auswirken wird, dazu hat das Europäische Parlament einen Beitrag geliefert. Sein „Ausschuss für regionale Entwicklung“ hat eine Berechnung vorgelegt, die Auskunft über die zu erwartende enorme Belastung gibt. Demzufolge wird, wenn die heute bereits vorgesehene Erweiterung der EU um 9 Länder durchgezogen wird, das Gemeinschafts-BIP pro Kopf um 18 % reduziert. Wir erleben nun, wie der lange Jahre sinnvolle Begriff der Kohäsion seine Berechtigung verliert. Der Zusammenhalt einer Gemeinschaft, das ist in der Tat ein zentrales Ziel. Analog zum „Finanzausgleich“ in Deutschland, haben die Bürger das zunächst auch immer unterstützt.
Spätestens seit dem Fall des Eisernen Vorhangs aber geht es offensichtlich
gar nicht mehr um den Zusammenhalt der Mitgliedsstaaten. Seitdem
werden stattdessen ganz offen die Fliehkräfte verstärkt.
Markt statt Staat – das ist das Hauptziel des Libertarismus.
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